Lohner Classics 2023

Rückblick

Die gut gelegene Mehrzweckhalle Lohneum war in diesem Jahr der Start- und Zielpunkt, der nun bereits zum dritten Mal ausgerichteten Old- und Youngtimer Ausfahrt.


Ein tolles Ambiente und klasse Austragungsort, wie sich im Laufe der Veranstaltung herausstellen sollte. Vielen Dank an dieser Stelle auch an die Stadt Lohne für die Bereitstellung der Halle.

Es sammelten sich schon frühzeitig die angereisten Ausfahrerteams mit ihren schönen Einsatzfahrzeugen - nach zugewiesener Startnummer aufgereiht - auf den vorreservierten Standplätzen des großzügigen Parkplatzgeländes am Lohneum an.

 

Nach kurzer Einsicht bei der Dokumentenabnahme in die Zulassungspapiere und die Fahrerlaubnis des Fahrzeuglenkers erhielt man dann seine „Wundertüte“ mit dem spannend erwarteten Roadbook und allerlei Wissenswertes über das schöne Lohne, allgemeinen Infobroschüren zum Hobby der Oldtimerrei und einige sonstige Veranstaltungstipps.


Die Fahrtunterlagen wurden dann sorgsam, bei gleichzeitigem Genuss des reichlich und wieder einmal als sehr schmackhaft attestierten Frühstückbüfett  (besten Dank an dieser Stelle an unseren treuen Caterer, den Gasthof Jägerheim aus Lohne), mit mancher wahrzunehmenden Stirnfalte näher betrachtet.

Nach einleitenden Worten der Fahrtleitung zum geplanten Tagesablauf begaben sich die Teilnehmer zu ihren Fahrzeugen, um sich in ihren Autos, den rollenden „Fahrtoffices“ für die Tour zu präparieren und einzurichten.


Um 9.31 Uhr ging es endlich los, die Startnummer 1, der orange BMW 1602 des letztmaligen Siegerteams Heinz Macke / Heinrich Baumann rollte unter dem Startbogen hindurch auf die Reise. Angeleitet durch die durchnummerierten, die so genannten Chinesenzeichen in dem Roadbook ging es im Roll- on-Verfahren in Richtung Lohne City.

Unterwegs durfte die bewährte Beifahrerbeschäftigung natürlich nicht zu kurz kommen. In der diesjährigen Ausfahrt bestand die Aufgabe darin, in der Vormittagsetappe von jedem grünen Ortschild an der Strecke den dritten Buchtstaben der Reihenfolge nach in der Bordkarte zu vermerken.

 

Ach ja, und nur für die Fleißigen, die sich auch am Nachmittag in Etappe 2 viel Mühe gaben, alle Schilder zu erspähen und einzutragen. Es gilt immer zunächst die Bordbuchanweisungen zu studieren.

 

Schon nach wenigen hundert Metern Fahrt stand die erste Sonderaufgabe auf dem Programm, die mit dem Startpunkt unten am E-Center Parkplatz für die Ausfahrer bestens vorbereitet war.

 

Es galt nicht nur die Steigung von 13 Prozent zwischen den Einkaufspassagen zu befahren, sondern den anhand einer Skizze vorgesehenen Fahrtweg - versehen mit zwei Kurven - auch exakt zu treffen. Als weiteres Erschwernis galt es den mit einer Lichtschrankenmessungen versehenen Parcour in der Sollzeitvorgabe von 30 Sekunden zu absolvieren.

 

Mit dem in Bergaufrichtung verfügbaren Blick in das zunächst zu sehende „Nichts“ war das schon eine spannende Herausforderung für den Fahrer und auch den Ansager des Weges, der mit einer Stoppuhr bewaffnet auf dem Beifahrersessel irgendwie immer „größer“ wurde. Hier war Teamleistung gefragt.

 

Die beste GLP Zeit - mit einer minimalen Differenz von nur sechs Hunderstelsekunden zu der geforderten 30-sekündigen Idealzeit in diesem herausfordernden 130 Meter langen Streckensegment - lieferte das Team Alen Schumacher | David Lohaus mit der Startnummer 43 auf Ihrem Mercedes-Benz SLC.

Der weitere Fahrtweg führte über Kroge, Osterfeine und weitere schöne ländliche Straßen nach Damme, wo nach Stempelung der Bordkarte auf dem Betriebshof der Lackiererei ENNEKING die nächste Herausforderung vom eingesetzten Streckenposten dem Fahrer angesagt wurde. Hier wurde mittig neben dem Vorderrad ein Pfeil als Markierung am Boden platziert und Fahrer aufgefordert einfach bis zur Mitte seines Hinterrades wiederum genau an den Pfeil vorzufahren.

 

Um die Aufgabe zu erschweren, wurde dazu der Spiegel natürlich abgedeckt und kein Herauslehnen erlaubt . Schon spannend wie Mancher sein Vehikel kennt, aber Mancher auch nicht.

Bild: BMW mit Punktlandung. Respekt! Die Meisten fuhren zu weit. ☹

Hierbei brillierte das Team Josef Kellermann | Sarah Tauchert mit ihrem BMW 2002 ti und Startnummer 54. Mit sage und schreibe kaum messbaren 10 Milimetern neben der Reifenmitte der Hinterachse stand der Wagen neben dem Pfeil. Hier kennen zwei ihr Gefährt aber genau. >>TOP<< !

Nach weiteren abgearbeiteten Chinesen erreichte man den Dammer Flugplatz an, wo neben einer dort abgestellten und tonnenschweren Arbeiterin der Lüfte, einer ausrangierten Transall, die Chinesenzeichenvorgaben im Roadbook durch ein paar Kartenskizzen näher erläutert, sogar drei ineinandergreifende Kartenskizzen für ein Fahrtteilstück abgelöst wurden.

Dieser Streckenabschnitt der Ausfahrt war somit anhand von den in den Skizzen eingebrachten Markierungspfeilen zu befahren. Wenn alles richtig lief, und der Co-Pilot sich als Geograph nicht verzettelte, kam man über eine Bushaltestelle auf der in einem Karton zur Vorabeinsicht geschützt, die Beifahrerschätzaufgabe lauerte. Es sei nur kurz erwähnt; einige rollten auch vorbei.

Ein großes Glas, teilweise mit Zündkerzen gefüllt, durfte bis zu 15 Sekunden betrachtet werden und dann wurde der angeführte Wert gemäß der angeforderten Beifahreransage, ohne Wenn und Aber in die Bordkarte notiert.

Das beste Auge und Kerzengefühl hatte hier der Co-Pilot Philipp Kaiser vom Ausfahrerteam der Startnummer 40, Clara Fössing | Philipp Kaiser mit ihrem BMW 2002, der mit der Schätzung von 260 Kerzen nur 6 Stück knapp an der tatsächlichen Inhalt von 266 Stück lag. Zum Dank und zur weiteren Nervenstärkung erhielt man aber vor Ort von den freundlichen Streckenhelfern den „Lohner Classics Tuning Riegel“ überreicht.

 

Die weitere Route führte durch das neuere Vördener Industriegebiet mit einer Teilumrundung eines überdimensionierten Fußballes, der erhaben im Kreisel am Adidas Auslieferungszentrum posiert. Anschließend erreichten die Teilnehmer dann das Parkplatzgelände am Alfsee.

Hier wurde es wiederum spannend, denn auch diese Aufgabenstellung wurde dem Fahrer erst am Fenster vor Ort verraten, nachdem er genau mit seinem Fahrzeug mit Helfereinweisung per Lollipop vor einer 5 Meter langen Messleiste anzuhalten hatte.

 

Die Aufgabe hier lautete: Alle elektronischen Helferlein bitte aus und dann einfach langsam 33 dm vorfahren. "Wie jetzt?" oder "Was?" So oder so ähnlich klang das Echo aus dem Auto zurück. Da dauerten die Überlegungen und der interne Austausch in einigen Cockpits zu Sachen Mathematik und der theoretischen Längenberechnungen schon arg lange, bevor dann der wirkliche Stopp erfolgte.

 

Einer war tatsächlich nur 33 cm gerollt und hatte dann, als sich sehr sicher verlautend den Posten zum Notieren der zurückgelegten Strecke gebeten. Fazit: Dezimeter sind dann halt doch etwas mehr Weg!

Hier gab es sogar drei Teams die sich mit Längen auskannten oder wie soll man dazu sagen, es waren hier echte Dezimeterfüchse am Start! Einfach ist allerdings anders, denn die Messleiste verschwindet unter dem Auto beim Vorfahren. Diese Teams hielten exakt bei 33 dm ihre schönen Oldies über der Messleiste an. Also geht doch.

 

Team Start Nr. 34 | Dr. Dirk Klosterhalfen / Timo Klosterhalfen | Porsche 911 3.0 SC Targa

Team Start Nr. 45 | Frank Dammann / Rene Dammann | Mercedes-Benz 230 SL Pagode    

Team Start Nr. 61 | Alwin Blömer / Wilhelm Arkenau | Mercedes-Benz  C 280/8

 

Gegen die Aufregung und für die teilweise erforderliche Blutdruckabsenkung gab es dann auch das „Lohner Classics Kühlwasser“ vom Posten übergeben zur allgemeinen Stabilisierung des Kreislaufs.

 

Erneut auf der Fahrtroute rollte der stählerne Tross am schön gelegenen Alfsee vorbei, danach an dem sehenswerten Ankumer Dom mit seiner stattlichen Kulisse und anmutender Ortspassage. PS: Hier entstanden wunderschöne Fotos, siehe Galerie.

Bei der Durchfahrt von Nortrup trafen die alten Karossen plötzlich neben der Straße auf einen Zeitzeugen der modernen Mobilität, den Transrapid, der erhaben im Vorgarten eines Unternehmens thronte. Meeting von Ikonen der Fortbewegung. Als etwas unglücklich erwies sich hier das doch recht hohe Tempo vieler Fahrzeuge, weshalb die eingesetzte Fotografin nur einige klare Schnappschüsse erhaschen konnte. Im Bordbuch war es hier deshalb als Fotopoint zu unserer Ausfahrtdevise 2023 deklariert: Mobilität gestern – heute – morgen.

Genüsslich gecruist durch ländlich kurvige Passagen ging es On the Road weiter bis nach Quakenbrück. Dort wurde nach dem betreuten Einparken der mobilen Schätzchen und Abgabe der ersten Bordkarte der 1. Tagesetappe, beim Landgasthof Artland Kotten die eingeplante Mittagspause am leckeren Büfett eingeläutet. Leider waren hier einige Scheibenwischer schwer beschäftigt und anstatt der stattlichen Cabrios und Roadster waren sogar Regenschirme geöffnet. Petrus scheint auch bis zur dritten Ausfahrt der Lohner Classics kein wirklicher Oldtimerfreund geworden zu sein.

Ab 13.31 Uhr ging es dann wieder los. Nach Startzeichen und passendem Timing, angezeigt mit digitaler Funkuhr, rollten die Teams, vom Büfettschmaus sichtlich gestärkt und hochmotiviert in die Nachmittgsetappe. Nach einer halben Stunde Fahrt wurde es auf dem Betriebshof des Nutzfahrzeugstützpunkt Menke / Dammann in Cloppenburg wieder kribbelig im Auto. Die nächste Sonderaufgabe stand an. Es war sorgsam ein Pylonen-Slalom als Parcours vorbreitet, der in einer Zeitvorgabe als sogenannte GLP fehlerfrei in 33 Sekunden Zeitvorgabe zu absolvieren war.

 

Die Lichtschrankenmessung verzieh keine Fehler. Ein Pylonenwurf wurde natürlich mit einer Zeitstrafe belohnt. Leider staute sich wegen der professionellen Einweisung eines jeden Fahrers zum Ablauf der Aufgabe das Starterfeld etwas auf. Dieses wurde aber in dem sportlichen Sachverhalt schnell verziehen.

Wiederum die beste GLP-Zeit, mit nur 0,03 Sekunden (ein Wimpernschlag) und 0 Pylonenfehler neben den geforderten 33 Sekunden Idealzeit auf diesem 100 Meter langen Slalomkurs schaffte bravourös das Team Alen Schumacher | David Lohaus mit der Startnummer 43.


Somit wurde auch am Ende diesem erfolgreichen Team in der Gesamtwertung der, bei der Siegerehrung ausgebende Sonderpreis, für die besten GLP Gesamtergebnisse des Tages, verdient überreicht. Klasse gemacht! Tolles Weg-Zeit-Gefühl.

 

Den Vorgaben im Roadbook folgend führte die Route über weitere schöne Ecken und Alleen in unserem Norden abseits des Hauptstraßenverkehrs bis nach Cappeln. Auf dem großzügig angelegtem Kirchenparkplatz im Ort war nach einer weiteren Stempelkontrolle, verdeckt hinter einem Einsicht verwehrenden Sprinter Kastenwagen, die letzte Streckenaufgabe auf die Teams lauernd aufgebaut. Vorab wurde noch ein kleiner Vitaminstoß in Form von leckeren Äpfeln an die Ausfahrer überreicht.

 

Bei dieser Challenge hatte das Team die Aufgabe, eine künstliche Garagenwand vom Helferteam so postieren zu lassen, so dass die Fahrertür ihres Vehikels ganz zu öffnen ist. Dann war nach der Positionierung der Wand die Türe auf Ansage ganz zu öffnen. Diese durfte dann allerdings nicht anschlagen. Der gegebenenfalls verbliebene Abstand wurde gemessen und in der Bordkarte vermerkt.

Auch hier gelang es sogar drei Teams mit minimalem Abstand zur Wand ihren Türanschlag perfekt abzuwägen. Es waren hier echte Einparkprofis vor Ort. Echte Spezis! Diese drei Teams hielten mit nur 1 cm Abstand zur „Pappmauer“ ihre Oldtimertüren im Griff.

 

Team Start Nr. 8 | Hermann Ulferts / Sophie Ulferts Mercedes-Benz 300 SE Cabriolet

Team Start Nr. 25  | Christoph Kaiser / Franz-Josef Moormann Mercedes-Benz 280SL Pagode

Team Start Nr. 58  | Jürgen Pölking / Kerstin Pölking Lancia Delta Integrale EVO 1

 

Weiter führte die Route zum nächsten geplanten Highlight der Ausfahrt, einem Abstecher vor das schön gelegene Gut Lage in Wulfenau, wo ebenfalls ein spezieller Fotopunkt eingerichtet war. Die schönen Fahrzeuge wurden zur Ablichtung freundlich zur Modelposition auf dem Vorplatz des Anwesens eingewiesen. Leider wäre auch hier das in Vorfreude der Organisation vorgestellte Fotoergebnis mit ein paar Sonnenstrahlen im Herbst anders ausgefallen und gewünscht gewesen, aber auch so sind dem Fotografen wunderschöne einzelne Eindrücke gelungen.

Die letzten Kilometer führten dann in Vorfreude auf das bereitstehende Kuchenbüfett zurück zum Lohneum. Angekommen unter dem Zielbogen wurden die Bordkarten zur Auswertung abgegeben und die hier lautende und Tour abschließende Zielfrage an die Ausfahrer beantwortet. Diese lautete, wie viele Städte (Orte mit gelben Ortschildern) denn an diesem Tag durchfahren wurden.

 

Auch hier lieferte das Team Alen Schumacher | David Lohaus mit der Startnummer 43 als Einzige mit der Angabe von 19 Orten, eine echte Punktlandung ab.

 

Leider hatte der Technikteufel dem einem oder anderen die Ankunft in das Ziel verwehrt. Er wurde dann nach kurzem Notruf vom organsierten Abschlepp- und Pannenservice bedient. Nach der mit Spannung erwarteten Auswertung war es dann soweit, die Ehrung zu den Ergebnissen stand an.

Mit großem Dank an alle Helfer und den Sponsoren übernahm die Fahrtleitung mit Freude kurzerhand die Ehrung der Platzierten für diese gelungene und unfallfrei verlaufende Ausfahrt.

Es wurde für Manchen doch sichtlich freudig und überrascht im eigenen Resultat die Gesamtleistung des Tages geehrt mit Siegerbrause und Pokalen.

1. Platz Gesamt: Team Start Nr. 41 | Felix Forst / Laura Lübberding im  Porsche 964

2. Platz Gesamt: Team Start Nr. 53 | Josef Kellermann / Sarah Tauchert im  BMW 2002 ti

3. Platz Gesamt: Team Start Nr. 54 | Thomas Hentemann / Carolin Peute & Co im Jeep Cherokee XJ

 

Mit einem großen und gegönnten Applaus der Ausfahrerkonkurrenz unterstrich es die Leistungen und bewies den Teamgeist aller. Mit herzlichem Dank an die Teilnehmer für das disziplinierte Verhalten und mit Wünschen zu einer guten Heimreise beendete das Organisationteam diese gemäß der zurückgegebenen Feedbackbogen als sehr gelungen attestierte Lohner Classics Ausgabe.

  

Das Organistaionsteam bedankt sich für den tollen Tag in einer ausgesprochen als schön erfahrenen Drive-Life-Balance.


Gesamtwertung

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Gesamtwertung Lohner Classics 2023
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Ergebnis Schätzaufgabe Lohner Classics 2023
Ergebnisliste Lohner Classics 2023 Schät
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Ergebnis GLP Lohner Classics 2023
Ergebnisliste Lohner Classics 2023 GLP.p
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Hier endet nun unser Rückblick, obwohl es noch so viele schöne Einzeleindrücke und Details der Lohner Classics 2023 zu berichten gäbe. Danke an alle Teams für die Teilnahme bei der Lohner Classics 2023 und die vielen netten Feedbacks, die uns dazu erreicht haben.

 

Bleibt gesund, schaut euch die schönen Fotos an und redet darüber! Wir sehen uns.

 

Euer Orga-Team

Ewald Menke und Engelbert Nösing


Impressionen