Die diesjährige Lohner Classics Old- und Youngtimer Ausfahrt war wieder ein voller Erfolg und wird uns allen noch lange in Erinnerung bleiben.
Bei gutem Wetter führte die sorgfältig geplante Strecke durch wunderschöne, regionale Landschaften und charmante Orte – ein echtes Vergnügen für Fahrer und Beifahrer gleichermaßen.
Nach der routinierten Anmeldung im Nennoffice, einem kleinen Führerscheincheck dort, der Bordbuchausgabe wartete wieder mal ein sehr umfangreiches Frühstückbuffet unseres bewährten Caterers, dem „Jägerheim“ aus Lohne.
Dann ging, nach recht interessiertem Studium der Bordunterlagen und kurzer Grußansprache durch das Orga-Team mit Info zum geplanten Tagesablauf, der schöne, schwarze 911er Porsche, Typ 964, mit Startnummer 1, dem Sieger der letzten Lohner Classics, zugestanden, als Erster vom Starter angezählt, exakt um 9.31 Uhr, auf die Fahrroute.
Gleich zu Beginn führte die Route des filigran ausgearbeiteten, 30-seitigen Roadbooks durch den malerischen und am frühen Morgen noch träumenden Ort Quakenbrück, wo
nach der Stadttordurchfahrt, vorbei an dem „armen Kerl“ vorm Finanzamt, auch ein offizieller Fotopoint vor den historischen Gebäuden eingerichtet war.
Dort entstanden stimmungsvolle Aufnahmen der Teilnehmerfahrzeuge. Das Teilnehmerfeld war wiederum eindrucksvoll. Echt klasse Autos.Weitere schöne Aufnahmen des
Teilnehmerfeldes und der sonstigen, festgehaltenen Eindrücke des Tages sind in der Fotogalerie zu finden.
Zahlreiche liebevoll gepflegte und imposante Oldtimer – vom eleganten Klassiker bis zum sportlichen, auch modern angehauchten Hingucker vergangener Jahrzehnte –
gingen bei der vierten Ausgabe der Lohner Classics an den Start.
Die Leidenschaft der Fahrerinnen und Fahrer sowie die Begeisterung an der Sache sorgten von Anfang an für eine durchweg positive und mitreißende Atmosphäre. Entlang der Strecke warteten wieder verschiedene Sonderaufgaben, die die Teams nicht nur fahrerisch, sondern auch geistig herausforderten. So hatte man schon in Dinklage auf dem Betriebsgelände eines technischen Handels als erste Herausforderung für die Teams eine s.g. GLP (Gleichmäßigkeitsprüfung) mit kleiner Pylonen Gasse vorbereitet.
Um hier den Sportsgeist, den Ausfahrtcharakter und eine Prise Humor zu vereinen, war das aber nicht alles. Während des Zurücklegens der markierten Strecke von 35 Metern in der Vorgabe von 15 Sekunden, hatte die oder der Beifahrer/in es nicht leicht. Zum Zeitcountdown in Ansage für den Fahrer war dazu ein Ei auf einem Löffel aus dem Fenster haltend zu balancieren.
Alle schafften es, allerdings ohne Verlust der Ladung oder Produkt: „Rührei“. Diese kreative Idee brachte viele Lacher und Grübel Momente im Cockpit zum Handling. Zwei Teams hatten mit nur 4 Hundertstel Abweichung zur Zeitvorgabe die „eierige Sache“ aber voll im Griff. Echt Respekt!
Team Nr. 36: Kaßner, Lars / Kaßner, Nils: 15.04 S Mercedes-Benz 560 SL
Team Nr. 40: Schwerter, Stefan / Schwerter, Marten 14.96 S Porsche 911
Zur Belohnung gab es später bei der Siegerehrung dafür jeweils einen GLP Teampokal und eine Packung „Eier für einen Spiegeleierschmaus“.
Weiter ging es in der Vormittagsetappe, die mit ca. 100 km Länge über abwechslungsreiche, mit mal schmaler oder mal breiter ausgeführten Landstraßen, auch durch sehr kurvige Passagen führte und somit das Fahren daher im Kerngedanken der Ausfahrtsdevise wieder zum Vergnügen machte.
🔧 Beim Hagebaumarkt in Quakenbrück war dann bei der zweiten Aufgabe wiederum Präzision gefragt: Die Fahrer sollten ihr Fahrzeug möglichst in einem Zug mittig unter einem großen Doppelcarport aus Holz einparken, was ein sehr gutes Gefühl für die Fahrzeugdimensionen abverlangte.
Dabei hatte sogar der Teilnehmer mit einem echt großen „Schlitten“ die Nase vorn und stoppte genau mittig nach dem Einfahren in den hölzernen Unterstand.
Team mit der Startnummer 22 und Driver Lennard Hilgefort hat sein geführtes großes Fahrzeug vom Typ Mercedes-Benz SL 500 genau mittig eingeparkt. Das muss man erst mal schaffen, mit einem geliehenen Benz. Klasse! Fies war, dass die weiße Bodenmarkierung nicht mittig im Carport verlief.
Nach dem Abarbeiten weiterer Chinesen (so werden die Kürzel und Roadbook Zeichen genannt) gelangte man in Gehrde an, wo eine Kartenskizze innerorts, mit einer kleinen Strich-Punkt-Strich Aufgabe die weitere Fahrtroute verriet.
Hatte man dort alles richtig gedeutet, wartete der nächste Bordkartenstempel und bei einem Schlenker zum imposanten Kirchplatz dort eine reine
Beifahreraufgabe.
🎯 Dabei wurde der oder die Beifahrer/in speziell gefordert: In einer Schätzaufgabe musste er oder sie hier die Gesamtmasse eines Glases voller Radauswuchtgewichte möglichst genau bestimmen – eine knifflige Aufgabe, bei der Bauchgefühl und Intuition gefragt waren. Zum „Antasten“ wurde dazu aber fairerweise ein 150g Musterbeutel mit Auswuchtgewichten kurz an den oder die Beifahrer/in überreicht.
Später brachte, zum Erstaunen aller, doch tatsächlich das Glas über 17.680 g auf die Waage. On the Road again, über die Orte Malgarten, vorbeigerollt am alten
Mönchkloster, über Epe (*wer war schon jemals in Epe?) führte die Strecke bis nach Bramsche.
Die nächste und somit dritte Herausforderung lauerte dort am großen Schulbusparkplatz auf das Fahrpersonal. Es sollte das „Brett Pit“ mit dem Vorderrad überrollt werden, um dann mit dem Hinterrad auf dem am Brett aufgebrachtem gelben Mittelstrich genau zum Stehen zu kommen.
Der Außenspiegel war wegen der „Blendungsgefahr“ natürlich abgedeckt ;-) Auch hier gab es wiederum Autofüchse, die es genau hinbekommen haben.
Als beste Teilnehmerteams brillierten hierbei mit ihrem Gefährt:
Start Nr. 23: Bening, Falk / Harbecke, Samuel, 0 cm, CADILLAC Eldorado
Start Nr. 25: Wiesmann, Justin / Remme, Patrick 0 cm Opel Kadett
Start Nr. 30: Pöhlking, Jürgen / Pöhlking, Kerstin 0 cm FIAT Uno Turbo i.e.
Gestärkt durch einen vom Streckenposten überreichten „Lohner Classics Tuningriegel“ in Form eines Müslisnacks rollte man mit einigen Kilometern auf der Wegstrecke gemäß der Chinesen und vermerkten Hilfshinweisen weiter.
Mit einer vom Start an geltenden Beifahreraufgabe, dem Notieren von bestimmten Weges Zeichen in die Bordkarte in richtiger Reihenfolge, und einer kleinen serpentinenartigen Bergaufpassage ab Engter, ging es in Richtung Mittagsstopp zum ausgewählten Restaurant, dem Hotelgasthaus Beinker in Venne, Campemoor.
Wegen einer leider „plötzlich aufgetauchten“ Straßensperrung war kurzfristig flexibel die Strecke vom Orga-Team etwas leicht abgeändert worden.
Die Zufahrt zum gebuchten Restaurantbetrieb verlief trotz der Streckensperrung doch reibungslos. Leider war dadurch die geplante, imposante Bergab Passage nicht
befahrbar - Next Time.
Alle Teilnehmerfahrzeuge konnten bewacht und kompakt auf einem asphaltierten Speditionshof gegenüber dem Restaurant abgestellt werden. Der Hofbesitzer freute sich so sehr auf den Sonderfuhrpark auf seinem Hof, dass er auf das Dach seines Hauses kletterte, um selbst für sich ein paar Schnappschüsse der schicken Ansammlung von den rollenden Raritäten mit seiner Kamera einzufangen.
Der im Zeitrahmen großzügig bemessene Mittagsstopp wurde angegangen und die Menüauswahl von allen Teilnehmern als gelungen und das Essen als sehr schmackhaft gelobt.
Nach dem Genuss der vorab lecker dampfenden Rouladen und der Herrentorte startete der Autotross, trotz der kleinen Rumspritze im Pudding, zur abwechslungsreichen Mischung der nächsten Etappe des Tages, von ca. 75 km Streckenlänge. Mit vollem Magen und frisch gestärkt ging es gut gelaunt im Minutenabstand zurück auf die ausgeklügelte Fahrtstrecke via Roadbook à la Etappe 2.
Die Anzahl der Fahrzeuge und der Startabstand ließen viel Raum für individuelles Fahren.
Alles lief sehr entspannt, auch wenn es mal zu einer kleinen Kolonne kam - eben, wie es sich für eine Oldtimerfamilie
gehört.
Auf dem Hofgelände des BOSCH Werkstattbetriebes in Damme gab es bei der vierten Aufgabe wieder was zu lösen. 📏 Für Technikbegeisterte hieß die Aufgabe,
den Radabrollumfang ihres Reifens möglichst genau zu schätzen – und neben einen Messbalken dann tatsächlich real abzurollen – eine echte Herausforderung, die nicht nur Wissen von gummierter
Kreisberechnung, sondern auch gute Beobachtungsgabe verlangte.
Wilde Berechnungstheorien, so überlieferten es die Streckenhelfer, wurden laut geäußert.
Es sollen sogar Teilnehmer ihren Reifen mit einem Bandmaß vermessen haben. Im O-Ton: " Öfter kam auch einmal ein „Pi“,was?"
Am besten hatten hier sogar diese fünf Teams die Aufgabe voll im Griff und es auf den Punkt genau zu ihrer Vorgabe beim Radpoker geschafft. PS: War wohl doch zu leicht? Aber: Großes Bravo!!!
Start Nr. 15: Macke, Heinz / Baumann, Heinrich: BMW 1602
Start Nr. 22: Hilgefort, Lennard / Lüken, Hannes: Mercedes-Benz SL 500
Start Nr. 48: Schröder, Carsten / Brandimari, Elke: Mercedes-Benz S124
Start Nr. 53 Ehlert, Jens / Südkamp, Elke Golf I GTI
Start Nr. 57: Menke, Thomas / Kirchhoff, Delia: Mercedes-Benz 300SE
Nach weiterem absolviertem Streckenverlauf erreichten die Ausfahrer die abgelegene, alte Bundesstraße, parallel zur Bundesstraße B214 gelegen.
Hier war es auf der Nebenstraße sehr herbstlich. Das war gut, denn dann kam die fünfte Herausforderung. Die Lautstärke der Hupe wurde mit einem Schallpegelmessgerät gemessen. Der Fahrer sollte den gemessenen Wert schätzen. Das war eine ungewöhnliche, aber lustige Aufgabe. Laut Gesetz sind 105 dB in sieben Metern Abstand die Obergrenze. Jede alte Hupe klingt anders. Einer konnte nicht hupen. Er rief laut "Hup" ins Messgerät - hahaha.
Die Fahrer haben ein gutes Gespür dafür, wie laut sie sein können.
Team 21: Frank Dammann, MB Pagode 230 SL, 108 dB.
Team 24: Dr. Vornhusen, Daniel, BMW 325 i, 107 dB.
Nach dem Rollout-Parcours in Lohne fuhr der Weg durch die Werkshalle der Firma Ewald Menke GmbH.
⚖️ Man sollte das Gewicht auf dem Vorderrad vorne rechts des eigenen Fahrzeugs vorab einschätzen. Das ist eine Aufgabe, bei der man technisches Verständnis und
Erfahrung mit dem eigenen Oldtimer braucht.
Und wieder ging es los. Ich denke nach. Hier wurden mit dem Fahrzeugschein Zahlen geschätzt. Man konnte sich hier nicht mit einem Wert vertun. Die Startnummern 1 und 44 waren die Top Scorer. Sie hatten genau die Gewichtsmasse ihres Fahrzeugs auf dem Rad.
Forst und Arnke im Porsche 964 wiegen 380 kg. Schumacher/Lohaus (BMW M535i, 480 kg)
Er landete auch punktgenau. Das ist der beste Teil!
Am Lohneum, dem Start- und Zielort in Lohne, wurde die letzte Frage der Tour in die Bordkarte 2 notiert. Die Frage war aus dem Bereich Autos. Sie war einfach, aber passte gut zum Abschluss.
Sie lautete: Wie oft muss man die Farbe der HU-Plakette wechseln?
Sie war ein echter Clou, denn auch Profis sowie teilnehmende Fachingenieure sind dabei schwer ins Nachdenken geraten und produzierten, vor der Antwortabgabe dabei
mit Aufzählung von „Farben“, einige Stirnfalten.
PS: Unter uns: Es gibt sechs HU Plakettenfarben – somit alles klar, oder? Zum Abschluss der Ausfahrt fand nach Genuss der Auswahlreichen Kuchentafel eine Siegerehrung statt, bei der unter großem Applaus aller Teilnehmer die besten Teams für die Tagesleistung ausgezeichnet wurden.
Mit Pokalen, dem Korkenknall von Sieger-Sektflaschen der Geehrten und viel Anerkennung wurde der Tag würdig im Beifall aller beendet. Tolle Sache: Denn jeder freut sich hier auch über den anderen.
Auf dem Treppchen waren:
1. Platz | Start Nr. 22 Hilgefort, Lennard / Lüken, Hannes im Mercedes-Benz SL 500
2. Platz | Start Nr. 51: Moormann, Franz-Josef / Steffens, Uwe im BMW Z 3 Coupe
3. Platz | Start Nr. 16 Dammann, Frank / Dammann, Rene im Mercedes-Benz 230 SL
So sehen Sieger aus - unseren Glückwunsch
Alle fuhren mit einem großen Grinsen heim, und hatten wieder viel Input für „Benzingespräche“.
Fazit für uns. >> Also alles richtig gemacht. 😊
Glänzender Chrom, schöne Fahrzeuge, fröhliche Gesichter der zufriedenen Teilnehmer – besser konnte diese Oldtimerausfahrt kaum Laufen.
Ein großes Dankeschön geht an alle Teilnehmer/innen, den Helfern, dem AMC-Lohne Team, den netten Cateringservices sowie Unterstützer und Sponsoren, ohne die nichts geht – ihr habt diese Veranstaltung wieder einmal zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Genießt die schönen Fotos eurer Fahrzeuge im Einsatz und das Drumherum, aufgefangen von den tollen Fotografen im Einsatz. Vielen Dank und bleibt eurem Hobby treu.
Mit lieben Gruß von euerem Organisationsteam der Lohner Classics
Ewald Menke und Engelbert Nösing